400 PS gegen 24 PS, 3,8‑Liter-6-Zylinder Boxermotor gegen Elektroantrieb mit einer 18 kWh-Batterie. Schwarz, das bedeutet ein maximales Drehmoment von 440 Nm, Höchstgeschwindigkeit 302 km/h. Weiß bedeutet 58 Nm und eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Der nagelneue Porsche 911 Carrera S und die mia. Zwei Autos, wie sie unterschiedlicher gar nicht sein können – wie ein explodierender, brüllender Mike Tyson und eine schmeichelnd-flüsternde Vanessa Paradis. Wer zieht mehr Aufmerksamkeit auf sich? Schwarz und Porsche gehören zusammen, ein schwarzer Porsche zieht die Blicke magisch an, bleibt im Gedächtnis. Ein schwarzer Porsche steht einfach da und sagt: Ich bin ein Designstatement! Schwarz ist die Königin der Nacht, schwarz ist stark und schön. Der Porsche brüllt seine Kraft in die Welt hinaus, er strotzt nur so vor Power und muskulöser Männlichkeit. All das braucht die mia nicht. Sie hat sich losgesagt von Statussymbolen und beeindruckt durch Schlichtheit, Leichtigkeit und Klarheit. Less is better. Und sie besticht durch ihre Raffinesse: mittiger Fahrersitz vorne, zwei Beifahrersitze hinten. Perfekt für Alphatiere. Zudem: Rundumsicht für den Fahrer und extrem viel Beinfreiheit für alle drei. Besonders praktisch, wenn man zwei schöne Frauen mit an Bord hat. Die können nämlich ihre meterlangen Beine rechts und links am Fahrer vorbei ausstrecken – und der hat so auf jeder Seite was zum Anfassen. Im Porsche gibt’s hinten auch meterlange Beine zu bestaunen – nur eben anders. Speed Factor: Pedal bis zum Bodenblech durchdrücken und los geht’s. Obwohl das Ergebnis eigentlich schon vorher feststand, wir wollten’s wissen. Der Porsche zieht knallhart durch, sprintet los wie ein Rennpferd, wenn sich die Startmaschine öffnet. Von 0 auf 100 in lässigen 4,3 Sekunden. Davon lässt sich die smarte Französin nicht beeindrucken: Sie setzt sich etwas langsamer, dafür aber leise in Bewegung, ganz ohne Getriebe. Und klingt dabei angenehm wie eine Seilbahn. Verbrauch: Kommt ganz drauf an, was man will. Strom ist günstig, Sprit teuer. Aber wer laut brüllt, hat danach auch großen Durst. Und wer sein Auto an die Steckdose hängt, der wird sofort zum Shootingstar. Passanten zücken ihre Handys und schießen ein Bild nach dem anderen, inklusive neugieriger Fragen, die man aber gern mit einem Lächeln beantwortet. Freundlich, die mia und ihr Fahrer. Smiling Factor: Ok, wer im Porsche sitzt kommt aus dem Grinsen nicht mehr raus. Automatisch ziehen sich die Mundwinkel nach oben und bleiben dort, auch wenn man wieder ausgestiegen ist. Anders als der aggressive Porsche lacht einen die mia von selbst an, und auch von den anderen Verkehrsteilnehmern gibt‘s ein Lächeln: Wo auch immer man mit ihr vorfährt, sie verzaubert alle. Ist man mit beiden Autos unterwegs, sorgt man auf jeden Fall für Aufmerksamkeit, wo gab’s sowas zuvor? Der vor Power und Ausdauer nur so strotzende Porsche und die mia, klein, elegant und schlagfertig, stilsicher bis ins letzte Detail. So unterschiedlich wie die Autos sind auch ihre Zielgruppen. Porsche Fahrer beherrschen den Raum wie ihr Auto, gelten als die attraktivsten Fahrer – und kümmern sich nicht um die Meinung der anderen. Doch auch ein überzeugter Porsche Fahrer, gewöhnt an vibrierende Motoren, lautstarken Sound und massenweise Power unter der Haube, fühlt sich am Steuer der charmanten Französin wohl. Und die netten, sympathischen mia Fahrer? Die lieben das Understatement und sind cool, weil sie es sein können. Kurz: Downshifting. Aber der Porsche kam trotzdem gut an. Was Besonderes sind beide Autos, natürlich jedes auf seine Art. Der Porsche macht mit seinem Brüllen auf sich aufmerksam, wie der Löwe des Rudels, der erst mal sein Revier absteckt. Die mia braucht das nicht, im Gegensatz zur Raubkatze erscheint sie wie ein sanfter Stubentiger und überzeugt mit ihrer sympathischen Frechheit und mit ihrem minimalistischen Chic. Aber trotzdem gilt: schwarz oder weiß, entweder oder. Man muss sich entscheiden, grau gibt’s nicht. Beide sprechen für sich, sind einmalig und außergewöhnlich. Wie lautet die Entscheidung? Bilder Porsche vs. mia